Diese 4 Stoffe wollt ihr nicht auf eurer Haut
Kosmetik und Pflegeprodukte versprechen häufig ein jüngeres Erscheinungsbild, schönere Haare oder auch weißere Zähne. Viele davon erfüllen dieses Versprechen meist nur zum Teil oder auch gar nicht. Dennoch sind die Meisten von uns ständig weiter auf der Suche nach der neuesten verheißungsvollen Mixtur, die all unsere Kosmetik-Träume wahr werden lässt. In diesem Beitrag zeige ich euch, welche Stoffe ihr in eurer Pflege-Routine besser meiden solltet und welche Alternativen es gibt.
Täglich grüßt die Hautcreme
Warum ihr immer auf das Etikett schauen solltet
Im Laufe unseres Lebens probieren wir deshalb Öle, Lotions, Cremes, Duschgels, Make-Up- und Pflege-Produkte aus, die wir auf unsere Haut oder Haare anwenden. Der Gedanke, dass auch schädliche Stoffe darin sein könnten, rutscht meist in den Hintergrund. Und das obwohl unsere Haut – egal ob auf dem Kopf, Gesicht oder Körper – ein äußerst sensibles Organ ist, das zahlreiche Funktionen erfüllt. Leider kann unsere Haut nicht immer zwischen schädlich oder nützlich unterscheiden und diesen Prozess machen wir ihr nicht leichter, indem wir ihr ununterbrochen Kosmetika verabreichen.
Haut: Der Aufbau und die Funktionen
Unsere Haut besteht beim genauen Betrachten aus drei unterschiedlich hohen Schichten. Die Oberfläche, die wir auch sehen können, heißt Epidermis oder auch Oberhaut und macht einen vergleichsweisen kleinen Anteil an dem Gesamtvolumen der Haut aus. Darunter verbirgt sich die Dermis oder auch Lederhaut genannt. Die unterste der drei Schichten trägt den Namen Subsutis oder Unterhaut. Zusammen und jede auf ihre spezielle Art erfüllen sie eine breite Palette an Aufgaben und übernehmen wesentliche Funktionen wie Schutz, Wärme- und Energieregulation sowie Sinneswahrnehmung. Je mehr wir also unachtsam eines unsere sensibelsten und wichtigsten Organe mit zahlreichen Anwendungen Reizen, desto größeren Schaden führen wir uns selbst zu. Auch wenn die Haut durchaus einen eigenen Schutzmantel hat, können Schadstoffe diesen dennoch unter Umständen passieren.
Lassen wir unseren Tag mit einem kritischen Blick darauf Revue passieren, wird vielen erst klar, wie oft und mit was für einer Frequenz wir solche Produkte nutzen: In der Morgen-Dusche sind es Duschgel und Shampoo; Danach folgt die Feuchtigkeitscreme zusammen mit Make-Up, Deo-Spray und einem Spritzer Parfüm; Abends schminken sich viele mit chemischen Hilfsmitteln ab und gönnen sich dann eine Haarkur oder eine spezielle Gesichts-Maske; Am nächsten Tag geht’s wieder von vorm los.
Allen dürfte klar sein, dass ungesunde Lebensmittel uns schon relativ schnell und erheblich schaden können. Und obwohl diese Achtsamkeit sich bereits auf viele Bereiche unseres Lebens auswirkt, scheint sie bei der Einschätzung der Pflegeprodukte noch lange nicht in einem solchen Ausmaß angekommen zu sein. Wenn ihr also das nächste Mal im Supermarkt eine neue Creme kauft, schaut einfach mal auf die Inhaltsstoffe, die normalerweise auf der Rückseite aufgezählt sind. Viele sorgen zwar vielleicht für glänzendes Haar oder ultraweiche Haut, sind jedoch langfristig unter Umständen gesundheitsgefährdend. Auf die folgenden sollt ihr besonders achten und wir sagen auch warum.
Das Who-Is-Who der Schadstoffe
Silikone, Parabene, Mineralöle, Sulfate
Warum werden die oben genannten Stoffe weiterhin in Produkten verwendet, wenn sie uns können? Trotz ihrer negativen Eigenschaften erweisen sich als deutlich günstiger im Vergleich zu ihren natürlichen Alternativen und bringen meistens auch schneller den ersehnten Effekt. Aus diesem Grund erhalten sie auch oft den Vorzug bei den jeweiligen Produzenten. Was sie anrichten können und welche Ausweichmöglichkeiten es gibt, erfahrt hier:
Silikone in den Haarprodukten
Silikone gehören zu den wohl bekanntesten und vieldiskutierten Inhaltstoffen in den Haarprodukten. Sie verleihen dem Haar bereits nach den ersten Anwendungen zusätzlichen Glanz und stärken die Struktur. Diesen Effekt verdankt das Silikon dem eigenen Molekülaufbau, der aufgrund der überdurchschnittlichen Größe, sich wie ein zusätzlicher Film über die Haare legt und die äußere Haarstruktur glättet, indem Risse und abstehende Schuppenschichten beseitigt werden. Auch reflektiert es besonders gut das Licht. Dies macht schon optisch aus spröden sehr schnell strahlende und seidige Haare. Die Hitzebeständigkeit vermeidet das Auseinanderbrechen des Silikon-Films beim Föhnen oder Glätten. Aus genau diesen Gründen wird Silikon beispielsweise auch gern zum Abdichten von Lücken oder zur Isolation im Handwerk verwendet.
Wie schädlich sind sie und warum?
Trotz der scheinbar positiven Eigenschaft hat Silikon jedoch den Ruf die Haare langfristig zu schädigen. Wie bei so vielen Dingen kommen die Probleme erst beim zweiten Blick zum Vorschein. So erweist sich die Versiegelung der Haare als Fluch und Segen zugleich: Denn obwohl die Struktur so ebenmäßiger erscheint, erschwert sie durch die Abkapselung die Versorgung der Haare mit wichtigen Vitaminen und Pflegestoffen. So erfahren sie eine Unterversorgung und verkleben bei häufiger Verwendung von Produkten mit Silikonen unter Umständen. Auch die Kopfhaut kann auf das Silikon mittelfristig gereizt reagieren. Denn durch die Kunststoffablagerung der jeweiligen Schampoo- oder Pflegeprodukt-Reste kann Versiegelungseffekt auch zu ungewollten Nebenwirkungen führen. Schuppen, juckende oder gar brennende Kopfhaut können die Folge sein, die auf Dauer sich auch auf das Haarwachstum negativ auswirkt. Betrachtet man den Ursprung der Silikone, erscheint die Reaktion der eigenen Haut (Anker oben) gar nicht so unverständlich: Silikone werden ursprünglich aus Erdöl als sogenannte Polymere gewonnen. Auf den Verpackungen zeigen sie sich jedoch meist als Stoffe mit Endungen wie -cone oder -xane auf.
Parabene: gefährlicher Konservierungsstoff?
Schaut man auf den Inhalt vieler Haarpflegeprodukte, lassen sich bei einigen neben Silikon auch Parabene ausfindig machen. Zwar heißen sie meist selten genauso, weisen sich jedoch durch Endungen wie -paraben aus. Sie erfüllen in erster Linie die Funktion eines Konservierungsstoffs und sorgen dafür, dass die Haltbarkeit erhöht wird und das geöffnete Shampoo oder Öl noch nach Wochen aromatisch riecht und nicht verdirbt. Der Stoff hemmt Bakterien beim Wachstum und der Ausbreitung, damit das jeweilige Produkt nicht schon nach Tagen schimmelig wird. Zusammen mit dem relativ geringen Preis stellen sie ein aus Sicht der Produzenten sehr günstiges Konservierungsmittel dar.
So weit so ungefährlich. Doch genauso wie bei Silikonen versteckt sich die Gefahr hinter dem scheinbar so problemlosen Vorteil.
Verdacht krebserregend zu sein
Auch wenn bisher keine konkrete gesundheitsgefährdende Auswirkung der Parabene nachgewiesen werden konnte, stehen sie dennoch in der Kritik. Neben dem Verdacht Krebs auszulösen und zu unterstützen, gibt es Vermutungen, dass sie auch den männlichen und weiblichen Hormonenhaushalt stören. Dies liegt unter anderem an der großen Ähnlichkeit der Parabene mit dem weiblichen Sexualhormon Östrogen, die sich bei dem jeweiligen Geschlecht bemerkbar machen kann. Auch bei Personen mit besonders sensibler Haut können Parabene Ausschläge oder Irritationen auslösen.
Zwar gibt es keine eindeutigen Fälle oder Studien, die gesundheitsschädigende Auswirkungen der Parabene für den Menschen beweisen, Ärzte und Experten raten jedoch zur Vorsicht.
Mineralöle: Über MOAHs und MOSHs
Ähnlich wie die Silikone machen auch unterschiedliche Mineralöle wie Paraffine in den Pflegeprodukten – oft erkennbar an Namen wie Paraffinum Liquidum – Haut und Haar glänzender, weicher und geschmeidiger. Es sind meistens aromatische Kohlenwasserstoffe, die in der Industrie auch unter Begriffen wie MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons) und MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) kategorisiert werden.
Doch dieses Mineralöl in den Produkten hinterlässt zum Teil einen sehr dünnen Film auf den Haaren. Dies kann dazu führen, dass Nähstoffe nicht mehr so gut in die innere Struktur gelangen können und Haut sowie Haare langfristig austrocknet. Um dem entgegenzuwirken wird einfach mehr von dem jeweiligen Produkt verwendet, was zu einem wahren Teufelskreis führen kann. Und auch wenn viele mit natürlichen Mineralien etwas Positives verbinden, haben Mineralöle einen etwas anderen Ursprung. Sie werden nämlich aus Erdöl gewonnen und belastet neben Körper auch die Umwelt.
Sulfate: Das solltest du darüber wissen
Auch Sulfate finden sich in vielen Haarpflege oder Kosmetikprodukten meist unter dem Namen Sodium-Lauryl-Sulfat wieder. Dieses Salz, das in der Natur relativ häufig vorkommt, ist einerseits für das Schäumen bei der Anwendung sowie die reinigende Wirkung zuständig. Aufgrund seines Aufbaus löst es Fett und zieht Schmutz an. Der günstige Preis führt auch diesmal dazu, dass sie in vielen Shampoos und Reinigungsmitteln für den Haushalt enthalten sind. Sulfate zählen zu den eher aggressiveren Tensiden, also Stoffen, die sich auf die Oberflächenspannung verändern, damit sich Schmutz besser lösen kann.
Doch auch hier kann die übermäßige Nutzung dazu führen, dass Sulfate Haut und Haare strapazieren, indem sie sie austrocknen und reizen.
Detox für die Haare
Sind eure Haare und Kopfhaut bereits aufgrund von übermäßiger Nutzung von Produkten mit Silikonen oder Parabenen beansprucht, ist es zwar nicht schön jedoch auch bei Weitem noch nicht alles verloren. Denn bereits der vollkommene Verzicht auf solche Produkte kann im ersten Schritt helfen. Auch wenn die Haare sowie die Kopfhaut erstmal ohne den zusätzlichen Boost schlaff und spröde erscheinen. Eine Anwendung von Produkten mit natürlichen Nähstoffen kann darüber hinaus helfen die Haare wieder aufzupeppen.