Manchmal fühlt sie sich weich und manchmal sehr robust an. Manchmal erscheint sie dir sehr hell und manchmal sehr dunkel. Manchmal verzieren Sommersprossen oder Pigmentflecken ihre Oberfläche. Sie ist ein Unikat. Unsere Haut. Welche Aufgaben hat die Haut und warum sollten wir besonders viel Acht auf sie geben? Wusstest du das die Haut wird in mehrere Schichten unterteilt wird und sie auch grob in Hauttypen kategorisieren kann?
Grundlagen der Haut
Die Haut ist das größte und schwerste Organ, das wir besitzen. Im Durchschnitt wiegt sie bis zu 10 Kilogramm wiegen und hat eine Fläche von bis zu 2m². Jedoch nur wenige Millimeter dick und sollte mit Liebe und Fürsorge behandelt werden. Unsere Haut „hält unseren Körper zusammen“, schützt uns vor dem Eindringen von Bakterien, Viren, UV-Strahlen und Schmutz. Bildet VitaminD und kann Wasser und Fette speichern. Die Haut ist ein wirklicher Allrounder. Sie reguliert nicht nur unseren Wärmehaushalt, sondern spiegelt ebenfalls unsere Gefühle wider. Sie erscheint uns blass vor Schrecken, errötet bei Wut und schimmert schwitzig vor Angst. Die Haut ist ein sensibles Sinnesorgan, denn wir erkunden tastend und fühlend unsere Umwelt. Im nächsten Absatz erfährst du, wie unsere Haut überhaut aufgebaut ist und welche Funktionen jede einzelne übernimmt.
Der Aufbau unserer Haut
Die Haut wird in drei Schichten unterteilt. Die Oberhaut (Epidermis), die Lederhaut (Dermis) und die Unterhaut (Subcutis). Jede einzelne Haut hat ihre eigene Aufgabe aber funktioniert so, dass alle drei im Einklang sind.
Die Subcutis. Unsere Unterhaut.
Das berüchtigte Fettreservoir unseres Körpers.
Sie besteht hauptsächlich aus lockerem Binde- und Fettgewebe. Es dient zum Schutz vor Stößen, als Wärmepolster und Energiespeicher. Das Unterhautfettgewebe besitzt eine feste Anzahl von Fettzellen und unterschiedlich große Fetttropfen. Ebenfalls gehen von hier alle wichtigen Fasern aus, die die Haut mit den Faszien, der Muskulatur und zum Teil auch der Knochenhaut verbindet. Auch Strukturen wie: Nerven, Blutgefäße, Haarwurzeln und Drüsen kommen in der Unterhaut vor.
Die Dermis. Unsere Lederhaut.
Der Hauptumschlagplatz der Haut.
Enthält reißfeste Kollagenfasern und elastische Bindegewebsfasern. Ebenfalls bündeln sich hier zahlreiche Blut- und Lymphgefäße, welche unter anderem das Gewebe mit Nährstoffen versorgt und den Blutdruck regulier. Zum größten Teil befinden sich Hautdrüsen, Haarwurzeln und Sinnesrezeptoren in dieser Hautschicht. Die elastischen Fasern sind für die Stabilität der Haut verantwortlich. Ab dem 25. Lebensjahr sinkt der Kollagen-Anteil kontinuierlich um etwa 1% und die Haut wird zunehmend schlaffer. Aus der Lederhaut (Dermis) ragen sogenannte Papillen (warzenförmige Erhebungen) hervor, welche zur Verzapfung und der verbesserten Nährstoffaufnahme zur Oberhaut (Epidermis) dient. Zusammen bilden diese die Cutis. Irgendwie denke ich bei dem Wort „Leder“ immer an einem alten Koffer 😉
Die Epidermis. Unsere Oberhaut.
Der Recyclinghof unserer Haut.
Sie ist sehr dünn. Die oberste Schicht besteht aus abgestorbenen und verhornten Zellen, die die erste Barriere gegen Schadstoffe bilden. Unter der Hornschicht befindet sich die Keimschicht. Sie liefert Nachschub für die Hornschicht und erneuert sich ca. alle vier Wochen. Darunter liegen die Basalzellen, die Nährstoffe aufnehmen und unbrauchbare wieder entsorgt. Also ein kleiner Recyclinghof 😉. Außerdem befinden sich in der Oberhaut die Pigment Zellen Melanozyten, welche den Farbstoff Melanin produzieren und unsere Haut den Farbton verleiht.
Nun kennst du die drei Hautschichten und deren Funktionen. Die Haut unterscheidet man in vereinfachter Form in sechs Typen. Die ersten wissenschaftlichen Schritte hin zur Klassifizierung machte der Dermatologe Fitzpatrick im Jahr 1975. Er wollte die passende Dosierung einer Haut-Bestrahlungstherapie ermitteln, um seinen Patienten im Kampf gegen Krankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte zu helfen. Zunächst listete er lediglich vier Hauttypen auf, die er mit der Zeit um zwei weitere ergänzt hat. Fitzpatrick befragte Probanden, wie intensiv ihre Haut nach ca. 30 Minuten Sommersonne gerötet oder gebräunt wurde. Parallel dazu laborierte er wie viel UV-Licht es braucht, um die Haut nicht zu verbrennen. Auch andere optische Merkmale schienen im Zusammenhang zu stehen. Neben der Hautfarbe waren Unterschiede in der Augen- und Haarfarbe ebenso Kriterien, die bei der Definition des Hauttyps berücksichtigt wurden. Noch heute wird von diesen Grundlagen Gebrauch gemacht, die jedoch stets weiterentwickelt und ergänzt werden.
Hauttypen | Bezeichnung | Merkmale | Augenfarbe | Haarfarbe | Bräunungsgrad |
1 | Keltischer Typ | Sehr helle und extrem empfindliche Haut. Sehr häufig Sommersprossen | Helle Augen | Rotblonde Haare | Bräunt nie und bekommt schnell einen Sonnenbrand |
2 | Nordischer Typ | Helle und empfindliche Haut. Häufiger Sommersprossen | Blaue, graue, grüne oder braune Augen | Blonde bis braune Haare | Bräunt kaum bis mäßig und bekommt oft Sonnenbrand |
3 | Mischtyp | Helle bis hellbraune Haut. Sommersprossen sind eher selten | Graue oder braune Augen | Dunkelblonde bis braune Haare | Bräunt schneller als Hauttyp 2 und selten Sonnenbrand |
4 | Mediterraner Typ | Hellbraune, olivfarbene Haut | Braune bis dunkelbraune Augen | Dunkelbraune Haare | Bräunt schnell und gering bis nie Sonnenbrand |
5 | Dunkelbrauner Typ | Dunkelbraune Haut | Dunkellbraune Augen | Dunkelbraune bis schwarze Haare | Bräunt schnell und sehr selten Sonnenbrand |
6 | Schwarzer Typ | Dunkelbraune bis schwarze Haut | Dunkelbraune Augen | Schwarze Haare | Bräunt schnell und fast nie Sonnenbrand |
Hauttypen- Charakterisierung nach Fitzpatrick
Bitte BEACHTE: Zu häufige oder unachtsame Sonnenbestrahlung ist nicht gesund, kann zu Schäden deiner Haut und im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen.
Im folgenden Abschnitt gibt es Empfehlungen zum optimalen Verhalten in der Sonne der Hauttypen 1 bis 4.
Typ 1: Die Sonne sollte so gut es geht vermieden werden. Natürlich sollst du nicht wie ein Vampir leben, aber die Sonnenbestrahlung bräunt nicht, sondern kann irreparable Schäden anrichten und im schlimmsten Fall Hautkrebs auslösen. Auch im Schatten solltest du einen sehr hohen Lichtschutzfaktor auftragen, am besten 50 plus. Die Eigenschutzzeit beträgt unter 10 Minuten, die du dich der Sonne ohne Sonnenbrandgefahr aussetzen kannst.
Typ 2: Du solltest dich nicht zu lange in der Sonne aufhalten. In den ersten Sonnenwochen empfiehlt sich einen Lichtschutzfaktor von 30- 50 aufzutragen. Ist deine Haut aber bereits gebräunt, reicht ein Lichtschutzfaktor von 20. Eigenschutzzeit liegt hier zwischen 10-20 Minuten. In dieser Zeitspanne kannst du dich ohne Sonnenbrandgefahr in der Sonne aufhalten.
Typ 3: In den ersten Tagen solltest du mit einem Lichtschutzfaktor 30 anfangen und dann auf einen Lichtschutzfaktor von mindestens 15 umsteigen. Trotzdem solltest du nicht mit Leichtigkeit stundenlang Sonnenbaden. Die Eigenschutzzeit beträgt 20-30 Minuten ohne Sonnenbrandrisiko.
Typ 4: Verwende am Anfang der Sonnenzeit einen Lichtschutzfaktor von 20. Da du kein heller Hauttyp bist, ist das Risiko für Hautkrebs geringer. Dennoch kann häufiges Sonnenbaden die Faltenbildung beschleunigen und aber im schlimmsten Fall Hautkrebs hervorrufen. Die Eigenschutzzeit ist größer als 30 Minuten ohne Sonnenbrandrisiko.
Quelle:
https://www.hautkrebs-screening.de/allgemein/praevention/hauttypen.php
Willst du herausfinden, welchen Hauttypen du hast? Dann schaue auf der Homepage von dem Bundesamt für Strahlenschutz vorbei. ↓
http://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/hauttypen/hauttypen_node.html
Übermäßige Sonneneinstrahlung oder Solariumbesuche führen auf Dauer zu einer frühzeitigen Hautalterung. Die UV- Strahlen dringen in die Haut ein und führen zur erhöhten Entstehung der freien Radikale. Frei Radikale sind Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels, die in jeder Zelle des menschlichen Körpers vorkommen. Sie sind sehr aggressive und hochreaktive Sauerstoffmoleküle. Kollagen, die Bausubstanz des Bindegewebes, wird durch freie Radikale beschädigt, so dass der eigene Neubildungsprozess ins Stocken gerät. Die Haut wird dann trocken und verliert ihre Elastizität. Folgeschäden können faltiges, ledriges oder schlaffes Aussehen sein. Auch Alters- und Pigmentflecken lassen sich oft nicht vermeiden. Im schlimmsten Fall dringen die freien Radikale in den Kern der Hautzellen ein und richten irreparablen Schaden an. Der Körper verfügt zwar über einen Reparaturmechanismus für solche Fälle, ist jedoch dieser begrenzt. Je mehr Zellen durch UV-Strahlen zerstört werden, desto schneller sind die Reserven erschöpft. Du kannst also aktiv frühzeitige Hautalterung vorbeugen. Den natürlichen Prozess der Hautalterung können wir zwar nicht aufhalten, jedoch jedoch unser bestes geben, um ihn hinauszuzögern. Weißt du eigentlich was dabei genau passiert? Ich erkläre es dir im nächsten Absatz. 😉
Die Hautalterung
Täglich versuchen wir mit verschiedenen Cremes und Seren Falten vorzubeugen. Doch es gestaltet sich nicht ganz so einfach. Der Hautaltrungsprozess ist ein ganz natürlicher Ablauf, der früher oder später jeden von uns trifft. Ebenfalls kann es genetisch bedingt oder auch ein ungesunder Lebensstil großen Einfluss auf die frühzeitige Hautalterung nehmen. Doch was passiert überhaut bei diesem Vorgang?
Die Haut eines jungen Menschen erlebt noch die volle Spannkraft und Elastizität, denn die Oberhaut erneuert sich im Schnitt alle 28 Tage. Mit dem alter verlangsamt sich dieser Vorgang. Bei einem sechzigjährigen Menschen finden die Zellteilung nur noch ca. alle 60-70 Tage statt. Das bedeutet, dass sich die Haut nur noch halb so schnell regeneriert. Die Lederhaut baut im Laufe der Zeit Kollagen und Elastin ab, ebenfalls schafft sie es auch nicht mehr große Mengen an Wasser einzuspeichern und lässt die Haut schlaff aussehen. Die Gene spielen auch eine große Rolle und bewirken, dass jeder Mensch unterschiedlich schnell altert. Dennoch kann ebenfalls ein ungesunder Lebensstil zur vorzeitigen Hautalterung beitragen, dazu gehören: Rauchen, Alkoholkonsum, Schlafmangel, Stress und ungesunde Ernährung. Gleichermaßen zählen intensive Sonnenbäder oder Solariumbesuche dazu. Wer hätte das gedacht? 😉
Rauchen ist nicht nur Gift für die Lungen, sondern auch für die Haut. Der in den Zigaretten vorhandene Nikotin verengt die Blutgefäße, was nicht nur zu Herz-Kreislauf-Problemen führen kann, sondern auch zu einer Unterversorgung von Sauerstoff in der Haut. Zudem speichert die Haut eines Rauchers nur wenig Flüssigkeiten, welches wiederum Einfluss auf die frühzeitige Hautalterung nimmt.
Was hilft gegen die Hautalterung?
Den normalen Hautalterungsprozess kannst du nicht aufhalten. Fange an alle Dinge, die du im Leben tust mit Bedacht anzugehen. Wir besitzen nur eine Haut. Unser größtes und vielleicht sensibelstes Organ. Versuche einen gesunden Lebensstil für dich zu finden. Ausreichender Schlaf und eine gesunde Ernährung können schon der Anfang sein. Bewegung halten einen jung. Durch Sport wird der Kreislauf angeregt, Durchblutung gefördert und die Zellen im Körper versorgt. Doch das Wichtigste: Ausreichend Wasser zu trinken. Wasser, unser Lebenselixier!
Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Einblick verschaffen. 😊 Bis dahin.